Rückblick Schweizer Gastgewerbe 1995
Die Auswertung vergangener Zahlen und die Prognose zu zukünftigen Entwicklungen ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Tätigkeit. Heute blicken wir einmal über 20 Jahre auf publizierte Analysen und prognostizierte Entwicklungen im Jahr 1996 zurück.
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1996 publizierte die KATAG eine detaillierte Studie zum «Schweizer Grosskonsumenten Markt». Die vielbeachtete Studie beinhaltete die Kapitel:
- Gastgewerbe in Europa
- Schweizer Grosskonsumenten-Markt
- Tourismus Schweiz 1970-1995
- Gastgewerbe 1995
- Kennzahlen Restauration/Hotellerie
- Personalsituation im Gastgewerbe
- Fachzeitschriften
- Preis / Konsum / Einkauf
Über das Schweizer Gastgewerbe im Jahr 1995 steht geschrieben:
«Mit der Einführung der Mehrwertsteuer und dem immer stärker werdenden Franken kämpfte das Schweizer Gastgewerbe 1995 mit Umsatzproblemen. Gegenüber 1994 musste im ersten MWST-Jahr ein 8%-iger Umsatzrückgang verzeichnet werden. Einzig die grossen Kettenbetriebe, die Handelsgastronomie sowie die Gemeinschaftsgastronomie konnten ihre Umsätze knapp halten. Den grössten Umsatzverlust verzeichneten die traditionellen Restaurants. …
Die Handelsgastronomie setzt mit dem verstärkten Angebot von Salat-, Gemüse-, Fleisch-, Dessertbuffets neue Massstäbe. Hier wird nicht mehr eine Mahlzeit verkauft, vielmehr bezahlt der Gast die Speisen, die er ausgewählt hat, nach Gewicht. So rechnet die Handelsgastronomie zum Teil nicht mehr nach verkauften Mahlzeiten, sondern nach verkauften Kilos.
Der Markt für Gemeinschafts-Gastronomieketten scheint gesättigt. 750 Betriebe werden durch die 7 grossen Ketten [SV-Service, DSR, Eurest, Culinarium, Restorama, ZFV-Unternehmungen, Creativ Gastro Management] geführt. Aufgrund des Konkurrenzkampfes haben z.B. der SV-Service und die Restorama Gesellschaften in Deutschland übernommen.
Ein Trend, der 1995 begann: In der Gemeinschaftsgastronomie wird weniger Fleisch gegessen. Unter dem Motto: Fleisch rückt an den Rand des Tellers. … Neue Gastronomieformen greifen verstärkt in den traditionellen Markt ein wie Pizza-Kuriere und Erlebnistempel (z.B. AlpenRock House).»
Zwischen 1990 und 1995 stiegen durch die Einführung der Mehrwertsteuer und steigenden Personalkosten die Verkaufspreise im Gastgewerbe. Die Frequenzen blieben folglich in vielen Restaurationsbetrieben zwar gleich, aber der Umsatz pro Gast ging zurück. Als Reaktion auf diese Entwicklung und um die Frequenzen zu steigern, wurden mehr günstige Gerichte angeboten und insbesondere der Preis von Mittagsmenüs vergünstigt. Die KATAG hält dazu fest: «Das Konsumverhalten des Schweizers unterliegt starken Änderungen. Mittag- und Abendessen gehen zurück, die Zwischenverpflegung und kleine Mahlzeiten nehmen stark an Bedeutung zu. Der Gast in der Restauration konsumiert erheblich mehr Mineral als vor 12 Jahren und weit weniger Liqueurs/Spirituosen.»
Aktuell arbeiten wir an einer KATAG Chronik für unsere Webseite. Die über 60-jährige Unternehmensgeschichte der KATAG ist eng verbunden mit den Entwicklungen in Tourismus, Hotellerie und Gastronomie. Für unsere Kunden analysieren wir Vergangenheitszahlen, erstellen Prognosen zu zukünftigen Trends, entlasten mit klaren Aussagen und unterstützen mit Expertise. Alle paar Jahre veröffentlichen wir unsere aktuellsten Erkenntnisse zur Branche in Form einer Kennzahlen-Broschüre.
Publiziert am 19.08.2021 von KATAG & Partners AG, Kathrin Vontobel